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Writer's pictureSarah Fluffy Fitness

Wer steckt hinter Fluffy Fitness?


Interview: Sarah Frankenreiter, Fitnesstrainerin




Hallo Sarah! Du bist Fitnesstrainerin. Wann hast du Lust bekommen, dein ganzes Leben dem Sport zu widmen?

Der Trigger kam während einem Praktikumsjahr in England, wo ich regelmäßig ins Fitnessstudio ging. Dort gab es eine Zumba Class, die ich gerne besuchte. Ich habe mit der Instruktorin gesprochen und darauf die Zumba-Ausbildung gemacht! Das war mein erster Schritt in die Richtung selbst Trainer zu werden aber Fitness hatte schon sehr früh eine gewisse Bedeutung in meinem Leben.




Wie hast du in der professionnellen Fitnesswelt gestartet?

Nach der Zumba-Ausbildung kam ich zurück nach Frankreich und habe gleich noch Aqua Zumba und Zumba Step absolviert, dann ein erstes Fitnesszertifikat, um Kurse zu geben (Cardio, Kraftausdauer, schonende Gymnastik). Die Ausbildung beinhaltete ein 6-monatiges Praktikum bei Neoness, wo ich die Marke Les Mills entdeckt habe. Zum folgenden Schuljahranfang habe ich begonnen, in Teilzeit Fitnesskurse zu geben und an Les Mills Ausbildungen teilzunehmen: Bodybalance*, Sh’Bam*, LM Barre*. Das war eine schöne Vielfalt, die mir ermöglicht hat, nach meinem Umzug in Berlin sofort Erfolg als Freelancerin zu haben!




Und das Coaching?

Ich habe für einen Online-Anbieter angefangen, Ernährungs- und Fitnesscoaching zu machen aber habe mich schnell davon distanziert, weil ich etwas Eigenes und Personalisiertes wollte – die Arbeit mit meinen Kunden war sehr vertieft, was über die Anforderungen hinausging und viel Zeit kostete. Aber ich habe nette Personen kennengelernt und bin froh, positiven Einfluss auf diese ersten Kunden gehabt zu haben! Was den Sport angeht habe ich erst richtig vor zwei Jahren dank meinem Freund mit Krafttraining angefangen – was gut ist, denn Krafttraining ist in der Fitnesswelt schwer zu vermeiden. Früher habe ich Geräte und Stangen ignoriert. Alles hat einen Anfang! In Deutschland habe ich dann noch eine zusätzliche Personal Trainer Lizenz absolviert und meine erste Kundin im Studio Holmes Place kennengelernt – wir haben uns gleich beim ersten Treffen super verstanden!




Was hast du aus dieser Coachingerfahrung gelernt?

Sie hat die Vorstellung verstärkt, dass jeder anders ist, verschiedene Bedürfnisse und Möglichkeiten hat und dass ein gutes Coaching jedem angepasst sein und möglichst viele Kriterien einbeziehen sollte.

Zudem ist der Lebensstil von Bedeutung, wenn man seine Gesundheit wieder im Griff haben will: oft ist nicht nur der Tellerinhalt zu verbessern! Oder andersrum, Sport allein reicht nicht. Man sollte einer ganzheitlichen Methode folgen. Zusammen setzen wir neue Grundsteine und erzielen von dort aus ein stabiles Wohlfühlgewicht und lernen gesünder zu leben, indem wir die Veränderung genießen.



Hat Sport dein Leben verändert?

Vollkommen. Es war keine aufwändige Veränderung von heute auf morgen, da ich mich immer bewegt habe – mit der Familie (Fahrrad, Wandern, Joggen, Schwimmen), im Gymnasium beim Freizeitsport (vor allem Turnen), an der Uni (Aerobics, Tanz, Step usw.). Während des Studiums war Sport eine Notwendigkeit, um fit zu bleiben und mich auszupowern. Dann habe ich natürlich im Rahmen meiner Fitnessausbildung immer mehr Sport getrieben und auch andere Kurse besucht. Damals war ich sehr beschäftigt und trotz des aufwändigen Rhythmus hatte ich stets genug Energie und konnte durchhalten. Seitdem ich Vollzeitcoach bin und einen passenden Rhythmus sowohl als auch eine für mich perfekte Ernährung gefunden habe, bin ich immer fit und praktisch nie krank! Man hat mich sogar "Flummi" genannt…



Erstaunlich! Hast du eine « morning routine »?

Jein. Ich habe flexible Arbeitszeiten und mag spontan bleiben – obwohl Organisation manchmal effektiv ist, um das Ziel vor Augen zu halten. Wenn ich morgens Zeit habe mache ich idealterweise eine 15-minütige Yoga- oder Barre-Routine zwischen Tee und Frühstück, und wenn ich keine Kurse am Morgen habe, gehe ich gern spazieren.



Was ist denn dein Lieblingssport in dieser Vielfalt?

Eigentlich ist die Antwort nicht so einfach wenn man eine Mischung von allem macht! Zwar habe ich mit Zumba und Zumba Step angefangen, dann habe ich aber Bodybalance entdeckt, was in meinem Coachleben ein Muss bleibt. Ich war auch eine Zeit lang Krafttraining-begeistert... Zumba sowie Sh’Bam, sind sehr spaßvolle Kurse, mit Strong (HIIT/Combat) oder LM Barre (Ballet-inspiriertes Fitness) habe ich aber auch eine gute Gruppenenergie. Das sind alles Fitnesskurse die mir als Teilnehmerin gefallen haben. Als Trainer ist das Wichtigste die Energie mit der Gruppe, egal welche Form die Class hat. Wenn ich Sport für mich mache, will ich mich auspowern oder entspannen, also Strong oder Yoga… Am Ende bleibt das Beste, verschiedene Sportarten in der Woche zu kombinieren, so wird es nie langweilig und ich habe eine gute Balance!




Beim Wort « Sport » denkst du…

Auspowern, Gesundheit, Körper, Energie, Zufriedenheit, Spaß, Balance, Fokus, Routine, Muskel, Feeling, Grenzen, Mut.

Was sind deine andere Interressengebiete?

Kochen (gesund und ausgewogen), personalisierte Ernährung, Übersetzung (Master an der ESIT-Schule), singen, Theater spielen, lesen, reisen… und, sollte ich gestehen, guter Whisky – was ein seltener Genuss bleibt!

Um einen gesunden Lebensstil zu führen assoziierst du also Sport und Ernährung. Du hast bestimmt eine Menge Kenntnisse!

O ja, ich habe mit 17 angefangen zu recherchieren (Bücher, Studien…) und meine Übersetzungs-Masterarbeit über die FODMAP geschrieben – Verdauung war langer Zeit eine Quelle von Fragen in meiner Umgebung. Im Rahmen meiner Liebe für Pâtisserie und der für Ernährung habe ich angefangen zu experimentieren, um gesunde und leckere Rezepte zu kreieren – in England habe ich sogar gesunde „Pâtisseries“ auf dem Markt verkauft! Natürlich haben die Ausbildungen meine Kenntnisse vertieft und gefestigt, aber das Interessanteste und wovon ich am meisten lerne ist die persönliche Erfahrung. Nun mache ich eine Ausbildung, um mich für die vegetarische Ernährung zu spezialisieren – sie entspricht meiner Lebensweise und ich bin überzeugt, dass sie zu einer nachhaltigen Welt gehört. Was Sport betrifft lerne ich immer weiter im Kontakt mit verschiedenen Gruppen und durch neue Beziehungen im Coaching. Ich denke auch an eine Yoga-Ausbildung um meine Praxis zu vertiefen und in Zukunft mehr in diesem Bereich zu arbeiten.





Hast du denn deine Ernährungsweise geändert?

Ja, wenn auch schrittweise. Ich hatte das Glück, mit hausgemachtem Essen groß zu werden, auch wenn es nicht die absolute Perfektion war. Diese traditionelle (französische) Ernährungsweise wurde für mich später problematisch (süße Produkte, insbesondere Kuhmilch, und Fleisch). Die Grundlagen waren gut aber zuckerhaltige Joghurts, Kekse und Kuchen wurden mir langsam zu viel, als ich angefangen habe, in einer Bäckerei zu arbeiten. Da ich selbstständige Studentin war habe ich dann nach und nach süße Produkte auf gelegentliche Genussportionen reduziert, Fleisch und Milch aus meiner Ernährung gestrichen, da sie mir nicht passten. Meine Verdauung ist empfindlich, auch meine Haut reagiert sehr schnell. Deshalb habe ich mich zu verschiedenen Diäten informiert, die ich für mich anpasste und habe mit neuen Produkten herumexperimentiert. Für meine Verdauungsprobleme machte ich dann eine Überdosis an Fructose verantwortlich und ‚durfte‘ eine unvergessliche Krise wegen einer Überdosis an Gluten nach einer Woche Kantine erleben. Ich musste dann eine « clean gut diet »* machen und wurde wieder gesund. Seitdem habe ich eine mir passende ausgewogene Ernährung gefunden. Diese neue Weise mich zu ernähren, genauer gesagt pesco-ovo-vegetarisch, hat eine Zeit lang gebraucht sich in der Familie durchzusetzen. Aber heute richten sich meine Eltern auch nach diesem Modell! Es ist auch kein Problem, meine Bekannten mit leckeren Gerichten und gesunden Desserts zu verwöhnen. In der Regel sollte man akzeptieren, dass alle, die mit uns am Tisch sitzen, verschiedene Bedürfnisse haben. Trotzdem ist es nicht schwierig, jeden zufrieden zu stellen. Ich esse glutenfrei (seltenen Ausnahmen sind Dinkel und nicht-glutenfreier Hafer), kein Soja oder Zucker, selten Käse und fühle mich damit gut, auch im sozialen Leben!



Hast du physische Veränderungen gespürt?

Was Gesundheit betrifft, vollkommen. Insbesondere Verdauung, aber die ist ja grundlegend für die allgemeine Fitness. Während meinen Jahren zögerlichen Experimentierens habe ich mal bis 5 Kg zugenommen und hatte oft einen geschwollenen Bauch; heute ziele ich auf eine einfachere Ernährung mit wenig Cheats (meistens noch „gesunde“ Exzesse). Dazu haben sich auch meine Muskeln entwickelt – Ernährung und Sport gehören zusammen!


Was ist das originalste Lebensmittel, das du je getestet hast?

Da muss ich an ein Interview über Hanf denken – eine Journalistin hat mich gefragt, spontan einen Hanfprotein-Shake zu machen – nicht unbedingt das appetitlichste wenn man die Farbe sieht! Glücklicherweise war mein vorbereitetes Hanfsamen-Granola schön knusprig und lecker geworden. Ansonsten, zwischen den Veggie-Trends und bizarren Rezepten habe ich zahlreiche „superfoods“ getestet (Maca, Baobab, Spirulina…). Noch muss man sagen, dass ein traditionelles « Getreide » wie Buchweizen, das für mich zu den Basics gehört, anderen als ungewöhnlich erscheinen kann.




Ein seltsam aussehendes (oder gar außergewöhnliches) Lebensmittel, dessen Geschmach dich positiv überrascht hat...

Vielleicht die Chiasamen oder Erbsenprotein in Form von Hackfleisch… Beide haben nicht viel Geschmack aber sind sehr interressant, besonders im Rahmen einer vegetarischen Ernährung. Diese kauft man trocken und sie quellen dann im Wasser auf. Der Chia-Pudding hat eine gelartige Konsistenz, die einen anwidern kann, doch mit den richtigen Zutaten wird er ein Genuss. Ich mag diese weiche, cremige Konsistenz! Außerdem haben die Chiasamen eine tolle Wirkung in vielen Rezepten, oft als Bindemittel. Das Erbsenprotein benutze ich wie Hackfleisch, z.B. für vegetarische Bolognese. Diese kann man zwar mit Hülsenfrüchten machen, welche ich andererseits erst seit kurzen wieder gut vertrage.



Was ist dein Lieblingsgericht?

Heute möglicherweise die « familiäre » Reispfanne, ein Curry oder eine gute Pizza meiner Art. Ich liebe Süßkartoffelpommes, mit einem farbenfrohen Buddha Bowl zum ausbalancieren. Als Dessert, immer noch die Zitronen-Tarte (aber nur meine !), einen veganen Cheesecake oder alle mögliche Pancakes.




Was ist dein Lebensmotto?

Be fit, feel fluffy* !









Interview von Eva Frankenreiter


*Bodybalance = eine Les Mills Class, die Tai chi, Yoga und Pilates verbindet.

*Sh’bam = Les Mills Tanzkonzept, das einfache Schritte auf trendige Songs beibringt – in einer Club-Stimmung !

*LM Barre = Les Mills Fitnessclass, die Cardio und Kraftaufbau verbindet und Moves aus dem Ballet integriert.

*Buddha Bowl = ausgewogenes vegetarisches Gericht mit rohen und gekochten Zutaten.

*clean gut diet = eine Diät, um den Darm zu reinigen

*Superfood = ein Lebensmittel reich an Antioxidantien oder das wohltuende Wirkungen hat, oft um die Energie anzukurbeln oder Mangelerscheinungen vorzubeugen.

*Be fit, Feel fluffy = Fit sein, sich locker/leicht/fluffig fühlen (fluffy bezieht sich auf den fluffigen Teig eines Kuchens)


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